Oooch. Schon vorbei.

17Juni2022

Sooo schnell geht das. Und wenn es am schönsten ist, dann muss man nach Hause. So geht der Spruch und so ist es leider auch dieses Mal.

Aber warum nur so früh? Unsere geistlichen Gastgeberinnen, die ja schon bei unserer Ankunft Sonderschichten einlegen mussten, schaffen es doch tatsächlich, uns vor 6 Uhr morgens das Frühstück zu servieren. Nicht dass man da viel runter bekäme außer Kaffee - aber: die Geste zählt.

Schnell noch die Rechnung von gestern Abend begleichen und mit schon einem Fuß im Bus anfragen, ob wir nächstes jahr wieder kommen dürfen ("Natürlich! So eine nette Gruppe!") - da rauscht Majdis Volvo-Blitz auch schon Richtung Tel Aviv zum Ben Gurion Airport.

Die Sicherheitsbefragung jedes einzelnen Passagiers ist eine israelische Spezialität und nimmt geraume Zeit in Anspruch. 90 Minuten, lieb gucken, und wir haben alle Bedenken der Security zerstreut. Die nächste Schlange, in die sich die BMMG-Unentwegten einreihen, sieht herusfordernder aus. Turkish Airlines lässt heute heute Morgen im Abstand von 20 Minuten drei Maschinen in die Luft. Entsprechend stehen vor dem Check-in Schalter so etwa 500 - 600 Menschen mit Koffern. Die beiden Damen an den Schaltern tun ihr bestes, während zwei weitere (männliche) Turkish-Bedienstete die Abläufe überwachen (also nichts tun).

Dass die zwei Stunden bis zum Boarding wie im Flug vergehen ist schlichtweg falsch. Denn nach den zwei Stunden stehen wir immer noch in der Schlange - weiter vorne zwar, aber nicht viel weiter. Schließlich bricht dann doch Hektik aus, denn der Pilot will wohl langsam los. Wir eigentlich auch, denn es gibt ja einen Anschlussflug nach Düsseldorf - den hätten wir gerne erreicht. Schließlich stehen wir doch alle in Schlange Nr. 3, in der das Handgepäck durchleuchtet wird. Jetzt kümmert man sich plötzlich rührend um uns und geleitet uns zum Gate, wo wir schon sehnlichst erwartet werden.

Losfliegen können wir aber nicht, denn es kommen immer noch Passagiere. Statt 10.30 Uhr heben wir kurz nach Mittag in den blauen israelischen Himmel ab. Mit etwas Extra-Kerosin (kost ja nix!) und dem Turbo-Gang erreichen wir auch den Flughafen in Istanbul - spät, aber noch nicht zu spät. Von der Ankunft bis zum Abflug sind es jetzt nur noch 2 km zu Fuß durch die glitzernde Shopping-Welt des brandneuen Flughafens. Schnell die Parfüm-Verkäuferin umkurvt und an den Restaurants vorbei - und dann noch einen Kilometer bis zum Einstieg. Schaffen wir alles.

Sogar die Koffer sind pünktlich in Düsseldorf. Allerdings: ein Mitglied der Delegation, das hier ungenannt bleibt, hat es so eilig, dass der Reisepass leider in der Flugzeugkabine zurückbleiben musste. Die deutschen Grenzer verstehen bei der Einreisekontrolle für Passagiere aus dem Nahen Osten leider gar keinen Spaß, zumal sie jetzt dem Verzweifelten behilflich sein müssen, um in das bereits verschlossenene Flugzeug zu kommen. Man sieht ihnen die Freude darüber geradezu ins Gesicht geschrieben.

Das war aber schon die letzte Hürde. Die Kinder entschwinden mit den Eltern in der Nachmittagssonne - so gehen immer die guten Filme aus. Und so endet auch diese Tour. Alle gesund und voller Eindrücke aus dem Heiligen Land.